Wolf Kunert – Autor
„Schreiben ist öffentliches Denken“
Mein neuer Roman ist erschienen
„Hannes oder Das unbekannte Land“
Hannes war ein Idiot! So beschreibt sich dieser inzwischen alt gewordene Mann selbst. Er nähert sich mit seinem Alter Ego, dem Autor, seinem unbekannten Land. „Hannes oder das fremde Land“ ist eine Reise durch das Leben eines Mannes, welches in der damaligen DDR begann. Es ist eine Reise voller Emotionen und fesselnder Erlebnisse und Erinnerungen. Aufgewachsen in der DDR, und dann im Westen die zweite Hälfte seines Lebens verbracht, erinnert sich Hannes an seine Irrtümer, Kollisionen und an die Liebe. Auch sein Wechsel in das vereinte Deutschland verlief nicht immer glatt und reibungslos. Mithilfe des Autors dieses Buches gelingt es ihm allmählich, die Fragen zu stellen, die ihm zur rechten Zeit nicht einfielen oder vor denen er sich womöglich drücken wollte.
Hannes, ein Mensch mit Schwächen und Stärken, befindet sich auf einer Suche, von der ihm anfangs noch nicht klar ist, wohin sie ihn führen wird. Nichts in seinem Leben ist tatsächlich so, wie es ihm bisher erscheint. Gemeinsam mit seinem Alter Ego macht er sich auf den Weg, sein fremdes Land zu entdecken. Ob ihn die Suche an sein Ziel bringen wird und ob er sich das Land so vorgestellt hat? Hannes‘ Leben ist eine Geschichte über Länder hinweg, geprägt von Hoffnung und Verzweiflung, politischen Herausforderungen, allmählicher Selbstfindung und dem Mut, sich dem Unerwarteten zu stellen.
Gekonnt versteht es der Autor, eine Balance zwischen spannendem Zeitdokument und persönlichem Schicksal zu finden. Die Geschichte zieht von der ersten Seite an in ihren Bann und lässt Sie bis zum letzten Satz nicht mehr los. Ganz allmählich baut er die Spannung und Spannungen seines Protagonisten auf. Bis der Leser erfährt, dass dieses fremde Land wohl auf keiner Landkarte zu finden sein wird.
Das Buch „Hannes oder das fremde Land“ ist keine Suche nach Schuld, sondern nach Ursachen tief empfundener Brüche im Leben eines Menschen.
Ihr nächstes Lieblingsbuch wartet auf Sie!
Lassen Sie sich von „Hannes oder das fremde Land“ verzaubern und begeben Sie sich auf eine unvergessliche Reise. Bestellen Sie jetzt Ihr Exemplar und tauchen Sie ein in ein Leben, das Ihr Herz und Ihre Fantasie erobern wird.
Ein Auszug: „Hannes war ein Idiot. Das waren seine eigenen Worte. Vielleicht nicht im pathologischen Sinne fügte er hinzu. Er gehöre eher zu den Unauffälligen seiner Sorte, schließlich dürfe er sich immer noch frei bewegen. Im Grunde besaß Hannes so etwas wie Charme, der ihn für die Mehrheit der Menschen in seiner Umgebung sympathisch erschienen ließ.
Schon als Kind war er besonders bei älteren Damen recht beliebt. Das mag der engen Beziehung zu seiner Großmutter geschuldet sein. Jedenfalls schätzten sie ihn für seinen Respekt und die Höflichkeit, die er ihnen entgegenbrachte. Er versuchte sich bei ihnen beliebt zu machen, wie er es auch später bei seinen Schulkameraden und dann bei seinen Jugendfreunden tat. Das war seine Art, mit Menschen umzugehen. Aber Hannes hatte von klein an ein echtes Defizit.
Wir waren uns auf unseren Spaziergängen begegnet, Hannes und ich. Wir grüßten uns, wenn wir uns begegneten und eines Tages redeten wir dann miteinander über dieses und jenes. Belanglose Freundlichkeiten des Alltags. Hunde bringen Menschen zusammen. Sein Hund und meiner kannten und akzeptierten einander. Wenn die Vierbeiner sich mögen, können sich meistens auch deren Zweibeiner leiden. Schließlich haben nur gute Menschen, freundliche Hunde. Diesem kurz gegriffenen Schluss erlagen auch wir.
Beinahe wie von selbst ergab es sich, dass wir unsere Spaziergänge letztlich gemeinsam absolvierten. Während unsere Hunde ihr Revier schnüffelnd und markierend sicherten, redeten wir über Gott und die Welt. Wir beschnüffelten uns sozusagen nach Menschenart.
Wir waren beide im Rentenalter und konnten unsere Zeit nach Belieben einteilen. Eine der Segnungen unseres Alters. Hannes erklärte, ich neige zur Bequemlichkeit und würde wohl ohne den Hund, nicht so regelmäßig für Bewegung sorgen. Sport war nie wirklich meine Angelegenheit. Sehr zum Ärgernis meiner Tochter. Sie schimpft deshalb gelegentlich mit mir. Aber jeder lebt halt nach seinen Vorstellungen. Auch wenn es manchmal die Falschen sind und man darum weiß.
Anfangs waren wir zwei uns eher zufällig begegnet. Doch mit der Zeit wurde es mir eine liebe Gewohnheit. Es tat gut, die Zeit mit einer angenehmen Plauderei zu verbringen. Das lenkte vom Alltagstrott ab und brachte frischen Wind in den Kopf. Wir grüßten uns, die Hunde absolvierten ebenfalls ihr Begrüßungsritual und dann begannen wir unsere Runde. Wir redeten über Dinge, die uns gerade einfielen. Zum Beispiel, was wir inzwischen am Ruhestand zu schätzen gelernt hatten.
Als ich vor drei Jahren in Rente ging, erzählte mir Hannes, hatte ich Angst, ich könnte mich langweilen. Aber inzwischen habe ich gelernt, die Zeit zu füllen. Ich lese wieder mehr. Es stehen noch einige Bücher im Regal, die auf mich warten und mein Weblog beschäftigt sich mit aktuellen Themen, Dinge, die mich belustigen oder beunruhigen. Nichts, dass die Welt verändert, aber so kann ich sie für mich verarbeiten und Schlüsse ziehen. Es liegt mir nicht, den Tag vor dem Fernseher zu verbringen. Schon nach wenigen Minuten beginne ich mich zu langweilen.“
(PS: Mein Buch ist inzwischen in mehreren Sprachen erhältlich!)
Ebenfalls von mir erschienen:
Die Götter würfeln nicht – Dialoge durch die Zeit
Haben uns die alten Mythen noch etwas zu sagen? Was könnten uns die Gestalten aus dem Trojanischen Krieg heute an Erfahrungen vermitteln? Der Autor wollte es wissen. Er hat sich auf den Weg begeben, um mit ihnen zu sprechen. Sie haben ihm Rede und Antwort gestanden. Prominente Gesprächspartner konnte er gewinnen, wie Kassandra, Penthesilea oder Odysseus. Seien Sie gespannt auf die Antworten und tauchen Sie ein in die Welt der griechischen Mythologie. Dieses Buch „Die Götter würfeln nicht“ entführt Sie in fiktive Dialoge mit Gestalten und Kreaturen, die ihre Geschichten und ihr Leben mit Ihnen zu teilen bereit sind.
Gestalten entspringen meinem Kopf, wie Athene einst dem des Zeus. Sie drängen in den Raum und auf meine Seiten. Ich muss sie vom bisher Gesagten und Gelesenen befreien. So tun, als kenne ich sie nicht, als begegnete ich ihnen zum ersten Mal. Schreiben braucht Arroganz und Verleugnung auch.
(In deutscher und englischer Sprache erhältlich.)
Rückkehr nach Mykene – Eine Klytaimnestra-Saga
Noch einmal gehe ich durch die Zeit. Ich kehre zurück nach Mykene. Fragen blieben ungeklärt. Ich will Antwort für sie.
Hier und jetzt werde ich sie nicht finden. Ich muss die Reise noch einmal wagen, dorthin, wo die Vergangenheit noch unverändert, unberührt ist von Wissen und Mode.
Dort will ich die Menschen sehen und hören, deren Schicksal ich bestenfalls erahne.
Namen kommen mir in den Sinn: Klytaimnestra – Gattenmörderin, Ehebrecherin! Andere Namen folgen: Iphigenie, Elektra, Oresthes und Agamemnon auch.
Wir hörten deren Geschichten und Bruchstücke sind schnell zur Hand, die abwinken will nur zu leicht. Alt sind diese Geschichten. Oft und immer wieder gleich erzählt: die Axtmörderin, ihr Buhle und die unversöhnlich trauernde Tochter.
Hier und jetzt will ich sie erzählen, getreuer vielleicht der Wirklichkeit. Ich kann es nicht wissen. Ich muss es hoffen.
(In deutscher und englischer Sprache erhältlich)
Auszug aus meinem neuesten Buch:
Ich nahm den Kindern den Vater, das ist wahr. Aber was war er für ein Vater?
Was war Agamemnon für ein Mann und was war er mir für ein Gemahl?
Niemand mehr fragt danach.
Nicht einer will noch wissen, was und wie er war in Wahrheit.
Mein Opfer haben sie aus ihm gemacht und wenn es auch wahr ist,
bleibt es nur ein Teil der Wahrheit.
Niemand, scheint es, will noch wissen, wie er uns und Mykene beherrschte.
Blinde Wut und grundlosen Hass hat man mir später zugedichtet.
Seinen Teil verschweigt die Zeit.
Bestenfalls eine trauernde Mutter gestattet sie mir zu sein, die ihr Kind rächte.
Halbe Wahrheiten sind auch halbe Lügen.
Dialoge mit Helden meiner Kinderzeit
Verweigerst du dich dem Willen der Götter, offenbaren diese rasch ihre Unmenschlichkeit, das hat nicht nur Kassandra erfahren müssen, mit den bekannten Konsequenzen. Nachdem der Gott Apoll ihr nicht nur die Göttlichkeit und den Tempel geraubt hatte, stahl er ihr auch ihre wahre Bedeutung – das menschliche Vertrauen in ihr seherischen Fähigkeiten.
Kassandra
Verweigerst du dich dem Willen der Götter, offenbaren diese rasch ihre Unmenschlichkeit, das hat Kassandra erfahren müssen, mit den bekannten Konsequenzen. So wurde sie dazu verdammt, die tragischen Ereignisse, die über Troja hereinbrechen sollten, vorauszusehen, aber hilflos zu sein, ihre Mitmenschen zu warnen.
Penthesilea
Nur selten hört man noch unverständliche Rufe. Aber der Schlaf wird von kurzer Dauer sein, sagt Kassandra dir. Zum Glück sagt sie, wird der Wein ihre Schmerzen lindern, wenn der Tod in ihre Häuser kommt. Sie wären wehrhafter ohne ihn, erwiderst du und bereitest dich auf den Kampf vor und auf deinen Tod ohne es zu wissen.
Odysseus
Jung war ich damals und Widerspruch ein Teil von mir, gegen alle Obrigkeit. Leicht fiel mir, mich zu widersetzen. Ohne Verantwortung für andere, inzwischen, war es leicht über dich zu richten. Dem Paris ähnlich, war ich zu dieser Zeit und mein Mut billig, wenn ich zurückblicke.
Klytaimnestra
Die Geschichten haben eine Gattenmörderin aus mir gemacht, eine Verräterin, die das Blut ihres Gemahls an sich trägt. Lass mich dir in meinen Worten sagen, dass es mehr gibt als nur das, was Männer über mich schrieben über lange Zeit. Die Welt erfuhr nur, was gefällig war, denen, die herrschten und die das Unbequeme verschwiegen.