Meine Bücher

Liebe Leserinnen und Leser, ich freue mich, Ihnen meine Bücher vorstellen zu dürfen. Ich bin Wolf Kunert und ich bin Autor. Hier finden Sie meine ersten Bücher, die ich im Selbstverlag veröffentlicht habe. Erst jetzt, im fortgeschrittenen Alter, habe ich wieder die Zeit und Muße mich dem Schreiben zu widmen, was ich mit viel Freude und Leidenschaft umsetze.

Mein besonderes Interesse galt seit je der griechischen Antike. Ihre Helden, Gestalten und Mythen wurden bereits unzählige Male erzählt. Ich wollte einen neuen persönlichen Blickwinkel auf die Helden meiner Kindertage finden. Dazu habe ich mich zu ihnen, in ihre Zeit und an ihre Orte begeben, um mit ihnen zu sprechen. Was sie mir mitteilten und anvertrauten, ist nicht immer das, was uns vergangene Dichter glauben lassen wollten. Lassen Sie sich also überraschen.

Ich wünsche Ihnen die gleiche Freude beim Lesen meiner Bücher, die ich beim Schreiben empfand.

Ihr  Wolf Kunert

My Book: Hannes or The foreign Land

Hannes oder Das fremde Land

Eine Zufallsbekanntschaft. Zwei Männer im fortgeschrittenen Alter. Was als Jugenderinnerungen beginnt, führt zu einem ungelösten, tiefen Konflikt. Wir alle sind unseres Glückes Schmied. Was aber, wenn wir nicht schmieden gelernt haben?

Hannes war ein Idiot! So beschreibt sich dieser inzwischen alt gewordene Mann selbst. Er nähert sich mit seinem Alter Ego, dem Autor, seinem unbekannten Land. „Hannes oder das fremde Land“ ist eine Reise durch das Leben eines Mannes, welches in der damaligen DDR begann. Es ist eine Reise gefüllt Emotionen, fesselnden Erlebnissen und Erinnerungen. Aufgewachsen im Osten Deutschlands, und dann im Westen die zweite Hälfte seines Lebens verbracht, erinnert sich Hannes an seine Irrtümer, Kollisionen und an die Liebe. Auch sein Wechsel in das vereinte Deutschland verlief nicht immer glatt und reibungslos. Mithilfe des Autors dieses Buches gelingt es ihm allmählich, die Fragen zu stellen, die ihm zur rechten Zeit nicht einfielen oder vor denen er sich womöglich drücken wollte.

Hannes, ein Mensch mit Schwächen und Stärken, befindet sich auf einer Suche, von der ihm anfangs noch nicht klar ist, wohin sie ihn führen wird. Nichts in seinem Leben ist tatsächlich so, wie es ihm bisher erscheint. Gemeinsam mit seinem Alter Ego macht er sich auf den Weg, sein fremdes Land zu entdecken. Ob ihn die Suche an sein Ziel bringen wird und ob er sich das Land so vorgestellt hat? Hannes‘ Leben ist eine Geschichte über Zeiten hinweg, geprägt von Hoffnung und Verzweiflung, politischen Herausforderungen, allmählicher Selbstfindung und dem Mut, sich dem Unerwarteten zu stellen.

Gekonnt versteht es der Autor, eine Balance zwischen spannendem Zeitdokument und persönlichem Schicksal zu finden. Die Geschichte zieht von der ersten Seite an in ihren Bann und lässt Sie bis zum letzten Satz nicht mehr los. Ganz allmählich baut er die Spannung und Spannungen seines Protagonisten auf. Bis der Leser erfährt, dass dieses fremde Land wohl auf keiner Landkarte zu finden sein wird.

Das Buch „Hannes oder das fremde Land“ ist nicht die Suche nach Schuld, sondern nach Ursachen tief empfundener Brüche im Leben eines Menschen.

Auszug aus dem Buch:

„Hannes war ein Idiot. Das sind nicht meine Worte. Er selbst sagte das einmal über sich. Vielleicht nicht im pathologischen Sinne fügte er hinzu. Er gehöre eher zu den Unauffälligen seiner Art, schließlich dürfe er sich noch immer frei unter uns bewegen.
Im Grunde besaß Hannes sogar so etwas wie Charme, der ihn für die Mehrheit der Menschen in seiner Umgebung sympathisch erschienen ließ. Schon als Kind war er besonders bei älteren Damen recht beliebt. Sie schätzten ihn für seinen Respekt und die Höflichkeit, die er ihnen entgegenbrachte. Er versuchte sich bei ihnen beliebt zu machen, wie er es auch später bei seinen Schulkameraden und dann bei seinen Jugendfreunden tat. Das war seine Art, mit Menschen umzugehen. Aber er hatte von klein an ein Defizit.
Wir waren uns auf unseren Spaziergängen begegnet, Hannes und ich. Wir grüßten uns, wenn wir uns begegneten und eines Tages redeten wir dann miteinander über dieses und jenes. Belanglose Freundlichkeiten des Alltags. Hunde bringen Menschen zusammen. Sein Hund und meiner kannten und akzeptierten einander. Wenn die Vierbeiner sich mögen, können sich meistens auch deren Zweibeiner leiden. Schließlich haben nur gute Menschen, freundliche Hunde. Diesem kurz gegriffenen Schluss erlagen auch wir.
Beinahe wie von selbst ergab es sich, dass wir unsere Spaziergänge letztlich gemeinsam absolvierten. Während unsere Hunde ihr Revier schnüffelnd und markierend sicherten, redeten wir über Gott und die Welt. Wir beschnüffelten uns sozusagen nach Menschenart.
Wir waren beide im Rentenalter und konnten unsere Zeit nach Belieben einteilen. Eine der Segnungen unseres Alters. Hannes erklärte, ich neige zur Bequemlichkeit und würde wohl ohne den Hund, nicht so regelmäßig für Bewegung sorgen. Sport war nie wirklich meine Angelegenheit. Sehr zum Ärgernis meiner Tochter. Sie schimpft deshalb gelegentlich mit mir. Aber jeder lebt halt nach seinen Vorstellungen. Auch wenn es manchmal die Falschen sind und man darum weiß.
Anfangs waren wir zwei uns eher zufällig begegnet. Doch mit der Zeit wurde es mir eine liebe Gewohnheit. Es tat gut, die Zeit mit einer angenehmen Plauderei zu verbringen. Das lenkte vom Alltagstrott ab und brachte frischen Wind in den Kopf. Wir grüßten uns, die Hunde absolvierten ebenfalls ihr Begrüßungsritual und dann begannen wir unsere Runde. Wir redeten über Dinge, die uns gerade einfielen. Zum Beispiel, was wir inzwischen am Ruhestand zu schätzen gelernt hatten.


Wir gewöhnten uns mit der Zeit aneinander. Freundschaft wäre ein zu großes Wort dafür, aber Gewöhnung passt hervorragend. Ich will damit sagen, dass ich anfing, nach ihm zu schauen, wenn er einmal zu spät kam oder gar nicht. Wie in unserem Alter wohl unvermeidlich, begannen wir auch über die Vergangenheit zu reden; also die ach so gute alte Zeit. Auch wenn man weiß, dass damit eigentlich nur die Zeit gemeint ist, in der man noch gelenkiger war und mehr Haare auf dem Kopf hatte. Es soll Leute geben, die machen große Pläne für ihren Ruhestand. Ich bin froh, dass ich mich endlich einmal treiben lassen kann und nicht mehr planen muss.
Manche Menschen, pflichtete Hannes mir bei, sind so sehr damit beschäftigt, ihr Leben zu organisieren, dass für das Leben selbst keine Zeit mehr bleibt. Wenn du willst, dass Gott lacht, erzähl ihm von deinen Plänen, habe ich irgendwo gelesen. Andererseits schob Hannes nach, wenn ich auf mein planloses Leben zurückblicke: Das ist auch nicht unbedingt nachahmenswert. Womöglich liegt die Wahrheit, wie so oft, in der Mitte.
Ganz gleich, worüber er redete, er verband es meist mit einer Anekdote oder Pointe. Dahinter verbarg sich wohl eine gewisse Unsicherheit. Es fiel mir nicht schwer, ihm zuzuhören. Ernsthaften Widerspruch gaben unsere Themen ohnehin nicht her. Er hatte eine typische Altherren-Philosophie entwickelt, die der meinen recht ähnlich war.
Ich gewann den Eindruck, dass hinter seinen Geschichten ein Leben stand, das nicht immer geradlinig verlief. Man kann sich vieles anlesen, aber manches muss man selbst durchlebt haben, um tatsächlich darüber urteilen zu können.
Hatten wir uns ein paar Tage nicht gesehen, fehlten mir die Unterhaltungen. Ich war froh, wenn er dann kam und es ihm gut ging. Wir waren zwar noch recht gut beieinander. Ab einem gewissen Alter kann man aber nicht davon ausgehen, dass es auch künftig so bleibt. So ist das nun einmal. Man wird mit der Endlichkeit konfrontiert.
Habe ich Ihnen eigentlich erzählt, wie ich auf den Hund gekommen bin? Ich war mit meiner Tochter in Dänemark in den Ferien, fuhr er ohne meine Antwort abzuwarten fort…“

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My Book: The Gods Do Not Play Dice

Die Götter würfeln nicht – Dialoge durch die Zeit

Haben uns die alten Mythen noch etwas zu sagen? Was könnten uns die Gestalten aus dem Trojanischen Krieg heute an Erfahrungen vermitteln? Der Autor wollte es wissen. Er hat sich auf den Weg begeben, mit ihnen zu sprechen. Sie haben ihm Rede und Antwort gestanden. Prominente Gesprächspartner konnte er gewinnen, wie Kassandra, Penthesilea oder Odysseus. Seien Sie gespannt auf deren Antworten und tauchen Sie ein in die magische Welt der griechischen Mythologie. Dieses Buch „Die Götter würfeln nicht“ entführt Sie in fiktive Dialoge mit Gestalten und Kreaturen, die ihre Geschichten und ihr Leben mit Ihnen zu teilen bereit sind.

Auszug aus: „Kassandra“

„Stattdessen wandte sich des Königs Zorn gegen dich. Als hätten deine Vorhersagen all das, was folgte, ausgelöst. Der Botin galt sein Zorn, nicht dem Verursacher. Dir, der Unerhörten, warf er vor, was er seinem Sohn nicht vorwerfen wollte. Zu groß wäre die eigene Bloßstellung gewesen. Ein König war er, wo er hätte Mensch sein müssen, um seiner Selbsttäuschung willen. Und ein Vater war er, wo er hätte ein König sein müssen, um Trojas willen.

Von dir forderte er nun Priesterin zu sein. Dem Apoll solltest du den Sieg über die Griechen abringen. Ihn, den du so tief gekränkt hattest, solltest du anbeten, anflehen für einen Sieg. Du konntest es nicht. Wie denn auch? Und hast den Vater enttäuschen müssen. Du konntest ihm nur die Wahrheit sagen. Die Wahrheit, von der er nichts wissen wollte und für die er dich schmähte.

So blieb euch nur dein Bruder Hektor als Hoffnung, bis Achill diese Hoffnung verspottete und zuschanden machte. Aber was hätte den Troiern die Stärke des Hektor gegen die List des Odysseus nützen können? Hielt doch die weise Athene ihre schützende Hand über den Ithaker, während Troja von allen Göttern verlassen schien.

Wie hattest du gefleht, Kassandra. Hast geweint, gebettelt. Du hast sie angeschrien. Dich voller Verzweiflung auf dem Boden gewälzt. Hütet euch vor den Geschenken der Griechen, hattest du wieder und wieder gerufen, deren Preis ist das Verderben. Aber sie glaubten dir nicht. Du warst ein Weib, das von Sinnen schien. Deine Visionen deuteten sie wie immer als Wahn. Hatten die Götter doch, so glaubten sie, ihnen einen leichten Sieg geschenkt. Sie wollten ihrem Wunsch mehr glauben nach den Jahren, als deiner Gewissheit. Betrunken vom Wein und vom vermeintlich guten Ende öffneten Sie dem Tod die bisher unüberwindlichen Tore und empfingen ihn mit offenen Armen.

Arme Kassandra, wie schwer muss dein Schicksal gewogen haben in jener Nacht. Du hattest es gewusst. Du hattest es kommen sehen und konntest sie nicht warnen. Unerhört blieb dein Rufen, dein Flehen. Das Geschrei der Trunkenen übertönte deine Warnung, bis es im Geschrei der Sterbenden unterging.“

Rückkehr nach Mykene – Eine Klytaimnestra Saga

Noch einmal gehe ich durch die Zeit. Ich kehre zurück nach Mykene. Fragen blieben ungeklärt. Ich will Antwort für sie.

Hier und jetzt werde ich sie nicht finden. Ich muss die Reise noch einmal wagen, dorthin, wo die Vergangenheit noch unverändert, unberührt ist von Wissen und Mode.
Dort will ich die Menschen sehen und hören, deren Schicksal ich bestenfalls erahne.

Namen kommen mir in den Sinn: Klytaimnestra – Gattenmörderin, Ehebrecherin! Andere Namen folgen: Iphigenie, Elektra, Oresthes und Agamemnon auch.

Wir hörten deren Geschichten und Bruchstücke sind schnell zur Hand, die abwinken will nur zu leicht. Alt sind diese Geschichten. Oft und immer wieder gleich erzählt: die Axtmörderin, ihr Buhle und die unversöhnlich trauernde Tochter.

Warum so? Warum kennen wir sie nicht anders? Hier und jetzt will ich sie erzählen, getreuer vielleicht der Wirklichkeit. Ich kann es nicht wissen. Ich muss es hoffen.

Auszug aus: „Klytaimnestra

„Nicht ohne Überlegung handelte ich und nicht ohne Abwägen. Was Iphigenie weckte in mir und er mir androhte dafür, zwang mich zur Entscheidung. Was ich für mich erkämpfte, nicht ohne Widerstand, das galt es zu schützen.

Ich nahm den Kindern den Vater, das ist wahr. Aber was war er für ein Vater? Was war Agamemnon für ein Mann und was war er mir für ein Gemahl? Niemand mehr fragt danach. Nicht einer will noch wissen, was und wie er war in Wahrheit. Mein Opfer haben sie aus ihm gemacht und wenn es auch wahr ist, bleibt es nur ein Teil der Wahrheit. Niemand, scheint es, will noch wissen, wie er uns und Mykene beherrschte.

Blinde Wut und grundlosen Hass hat man mir später zugedichtet. Seinen Teil verschweigt die Zeit. Bestenfalls eine trauernde Mutter gestattet sie mir zu sein, die ihr Kind rächte. Halbe Wahrheiten sind auch halbe Lügen.

Nichts Schlechtes soll man sagen über Tote. Nicht nachreden, denen, die nicht mehr Antwort stehen können. Die ins Reich der Schatten reisten, sollen sicher sein, vor übler Rede für immer. Was ist aber mit mir? Wann habe ich dieses Recht verloren?“